Der Bann des Ports

Nachdem gestern Stadt und etwas Kultur auf dem Plan standen, musste heute mal wieder ein Strand herhalten. Auf der südlichen Seite des Douro ging es zwei Kilometer stromaufwärts an einen kleinen Strandabschnitt. Hier treffen sich ein paar Sonnenhungrige mit einer handvoll Anglern. Ziemlich beschaulich im Gegensatz zu den Atlantikstränden und das Wasser ist auch deutlich wärmer hier als das des Ozeans.

Nach etwas Sonnenbaden und einer kleinen Erfrischung gehts zurück in die Portweingegend, hatten wir doch gestern gelernt, dass man bei den kleineren Herstellern durchaus etwas entdecken kann. Auf dem Weg hatten wir einen Blick auf die Teile Portos, die nicht als erstes ins Auge springen. Da ist schon einiges an Bauruinen zu sehen.

Auf dem Weg zur Portprobe, sind wir noch an einem Tapasstand hängen geblieben. Naja, auch in der zweiten Reihe gibt es Fehlschläge.

Nun aber zum Port: Heute ging es zu Quinta dos Corvos, ein Haus in etwa der gleichen Größenordnung wie Augusto’s. Ausbringungsmenge ca. 25.000 Flaschen im Jahr. Es hat sich gelohnt. Das Qualitätsniveau ist,  soweit wir das beurteilen können, auf einer Ebene mit den gestrigen Proben. Die Preise sind nahezu identisch und auch der Imagefilm ist offenbar gemeinsam mit Augusto’s produziert. Man muss sich eben gemeinsame Strategien überlegen, wenn man neben den Big Playern bestehen will. Wir haben jedenfalls ein paar Fläschchen eingesackt. Ich bin jedenfalls rech froh, dass ich hier nicht wohne. Obwohl ich ein wirklicher Freund trockener Weine bin und mich im Umgang mit Alkohol recht gut unter Kontrolle habe, hier wäre ich definitiv gefährdet. Und noch eine Info für die Whisky-Freunde: Alle Portweinfässer der von uns besuchten Hersteller verwenden Fässer aus französischer Eiche, alle gehen nach vielen Jahren nach Schottland für den Whisky und von da aus in die Karibik für Rum.

So, morgen geht’s weiter nach Lissabon. Das war es dann fürs erste mit Porto. Eine wirklich beeindruckende Erfahrung. Es bleibt dabei: wir kommen wieder!

Portobrücke

Ponte Luiz I.

Nett, oder?

Das ist echte Auswahl!

Portkahn

Frank

Dourotal im Sommer

Wir folgen dem Lauf des Douros aufwärts etwa 150 km von Porto ins Landesinnere. Gestern wurde uns bei der Portweinprobe erläutert, dass der Geschmack des Weines hier im Dourotal durch zwei Faktoren besonders beeinflusst wird. Den schieferhaltigen Boden und die Temperaturen von über 40°C. Letzteres schien uns eher ein theoretischer Wert zu sein. Aber als wir uns gestern unserer Quinta näherten, meldete das Thermometer im Auto max. 43°C. Bei der Ankunft erklärte man uns, dass in diesem Jahr bereits Temperaturen jenseits der 50°C gemessen wurden. Leute, das ist selbst den Mücken zu heiß.

Also sind wir heute gezwungen, nach der gut einstündigen Erkundung der umliegenden Weinberge, die Zeit bis zur Weinprobe um 16 Uhr zwischen Liege und Pool zu verbringen.

Es folgen heute noch eine Weinprobe (dazu muss man sagen, dass Weinproben hier in Portugal eher geizig ausfallen – jeder deutsche Winzer würde sich schämen!) und anschließend das Abendmenü mit frisch gegrilltem Fisch nebst korrespondierender Weine aus eigener Produktion, gefolgt von hauseigenem Port zum Dessert. Also, macht Euch keine großen Sorgen, uns geht es nicht so schlecht. Wer mehr über die Herberge wissen möchte: Der Datensammler findet unter Quinta de la Rosa entsprechende Einträge.

K&F