New Lanark – UNESCO Welterbe

Robert Owen, Unternehmer und Frühsozialist hat New Lanark geprägt. Grund genug diesen Beitrag mit einem Zitat von ihm zu beginnen:

„Eight hours daily labour is enough for any human being, and under proper arrangements sufficient to afford an ample supply of food, raiment and shelter, or the necessaries and comforts of life, and for the remainder of his time, every person is entitled to education, recreation and sleep.“

New Lanark, Textilindustriesiedlung, wurde 1799 als soziales Experiment von R. Owen geprägt. Er setzte die Arbeitszeit herunter, sorgte dafür, das die Arbeiter Zugang zu Bildung, Kultur, Natur, ärztliche Versorgung und nicht zuletzt gute Einkaufsmöglichkeiten bekamen. So gilt er auch als Begründer der Genossenschaftswesens. Mit diesen frühsozialistischen Projekt, steigerte er die Produktivität seines Unternehmens deutlich. Zu Owens Zeiten lebten 2500 Leute dort von denen 1500 dort arbeiteten. Kinder durften erst ab 10 Jahren arbeiten, die Schule durften sie bis zum Alter von 12 Jahren besuchen. 1968 schloss die Fabrik ihre Pforten. Seit 1975 bemüht sich ein Trust, um den Erhalt und die Restoration der Siedlung. 2001 erhielt sie den Weltkulturerbe Status der UNESCO und ist ein bezaubernder Ort für den sich ein kleiner Umweg auf dem Weg von Glasgow nach Edinburgh deutlich gelohnt hat. Und wer Lust auf gute schottische Wolle hat, Newlanark Wolle ist in schönen Farben zu haben.

Glasgow – Love at second sight

Gestern sind wir nach einem tollen Road Trip durch wunderschöne Natur am Loch Lomond in Glasgow angekommen. Der erste Impuls, igitt, wie dreckig, diese Stadt gefällt mir nicht mit ihren gerade ausgerichteten Strassen, rechtwinkligen Ecken und kunterbunten Mix aus Alt und Neu. Trotzdem entschloss ich mich auf die Fahrt zur Glen Goyne Distillery zu verzichten und die Stadt alleine zu erkunden. Als erstes besichtigte ich das Royal Theatre und war von der Innenarchitektur sehr beeindruckt. Die Treppe bis in den 4. Stock passt hervorragend zu der historischen Innenausstattung und führt zu einer Dachterrasse auf der man sich einen guten Überblick verschaffen kann.

Als nächstes führte mich mein Weg zum imposanten Hauptbahnhof, indem es auch das legendäre Grand Central Hotel zu entdecken gibt. In der Champagner Bar konnte ich dann nicht mehr widerstehen und habe mir einen sündhaft teuren Afternoon Tea gegönnt. Hmmmm lecker, diesen britischen Brauch sollte man durchaus Mal probieren, die Scones warm, die Minisandwiches delicious und die Küche Stückchen ein Gedicht. Besonders hat es mir der Lemon Cheesecake angetan!

Weiter ging es vorbei an der riesigen University of Strathclyde zur absolut sehenswerten Kathedrale. Draussen erwartet einen der grosse Friedhof, der hier als Necropolis bezeichnet wird. Der Weg führte mich weiter vorbei an der Glasgow Brauerei Richtung River Clyde. Auf dem Weg dorthin entlang der High Street tauchen tolle überraschende Ansichten auf und ebenso das älteste öffentliche Gebäude von Glasgow aus dem 16 Jahrhundert. Heute die Old College Bar. Am Clyde angekommen liegt links der Park von Glasgow, der wiederum durch ein historisches Tor betreten werden kann.

Zurück bummel ich am Ufer des Clyde entlang zum Guesthouse und werde noch mit Aussichten auf tolle Brücken belohnt, die ich aus Mangel an Strom für das Handy leider nicht mehr fotografieren konnte. Ein toller Tag liegt hinter mir und ich kann Glasgow mit seinem herben Charme für einen Städtetrip wärmstens empfehlen!