Rock in Rio – Tag 2

Erstmal eine kleine Citytour. Am Morgen erstmal ein paar Höhenmeter in Alfama gemacht. Der Blick von hier oben auf den Tejo hat schon etwas. Abends scheint es hier anlässlich der Fußball-EM ziemlich abzugehen. Überall geschmückte Strassen, mal sehen, ob ich hier morgen mal vorbei schaue. Also wieder runter vom Berg. Frühstück gibt es auf dem Markt und danach gehts wieder zum Festival.

Was das Programm angeht bin ich heute ziemlich erwartungsbefreit. Einfach mal überraschen lassen. Übrigens sollen hier rund 70.000 Besucher am Start sein.

Bei Jake Bugg bleibe ich hängen. Ein junger Brite, der als Singer-Songwriter beschrieben wird und seit etwas mehr als 10 Jahren im Musik-Biz mitspielt. Der Name sagte mir, im Gegensatz zum überwiegend ca. 15 Jahre jüngeren Publikum, nichts, das hat sich aber gerade nachhaltig geändert. Neben eingängigen Balladen hat der Typ auch Talent zum härteren Genre. Schon ein gelungener Auftakt.

Eher zufällig komme ich an der Hauptbühne vorbei, auf der Jão, ein amerikanisch-brasilianischer Sänger vor einer einem Raumschiff nachempfunden Kulisse so etwas wie Schlager zum Besten gibt. Bierdurst! Später wird auf derselben Bühne übrigens noch Colum Scott seine Künste darbieten. Da gehe ich nach wenigen Songs lieber zum Riesenrad, da läuft Guns`n Roses und AC/DC aus der Konserve.

Der Weg zur nächsten Bühne wird durch eine Gruppe junger Studierender blockiert, die in schwarzem Dress Gesang und Artistik verbinden. Dass fesselt mich eine ganze Weile und solche Aktionen machen dieses Festival aus.

Wer ist Lauren Spencer Smiths? Ich wusste es bis jetzt nicht. Die Kanadierin hat es wohl 2022 über Tim Tok geschafft in einigen Ländern Aufmerksamkeit zu erregen. Das merkt man hier auch am Publikum, dass sich überwiegend in den Zwanzigern befindet. Klingt gut, aber hält mich nicht lange. Vermutlich werde ich in zwei Tagen nicht mehr wissen, wer Lauren Spencer Smiths ist.

Wesentlich ansprechender fand ich das Angebot der Frau auf der nächsten Stage. Carolina De Deus sagte mir auch nichts, aber ich hatte sie, wie ich feststellte, schon gehört. Carolina ist Lisboeta, spielt hier also mit Heimvorteil. Das ist möglicherweise eine Erklärung, warum sich hier doch eine sehr gemischte Hörerschaft von geschätzt mehr als 10000 Menschen eingefunden hat. Die Lady hat Musical-Bühnenerfahrung und das merkt man auch an ihrer Show, die mit Tänzerinnen und Tänzern aufwartet. Ich bin beeindruckt von der Musik, die Frau kann was und hat eine Stimme, die mich irgendwie an Edith Piaf erinnert. Das war ein Highlight!

Nach einer Stärkungspause bleibe ich bei Lukas Graham stehen. Pop-Soul made in Denmark. Hier hält es mich überraschenderweise doch bis zum Schluss. Das kann man gut hören, live zumindest. Aus der Konserve hat er mich noch nie besonders angesprochen. Aber hier war es mehr als ok.

Finale: Ed Sheeran gibt allein als Ein-Mann-Kapelle den Headliner, nur deswegen wär ich hier sicher nicht gelandet. Viel Video, viel Pyro und die bekannten Gassenhauer zum Start. Erstmal beeindruckend. Als Ed dann aber während der Songs ohne Gitarre über die Bühne wirbelt wird klar, dass er große Teile seiner Show mit technischer Unterstützung spielt. Ne Playback-Show ist mir dann doch zu doof. Mal gut, dass ich ohne Erwartungen kam. Wie man zu den positiven Kritiken zur Eröffnungsfeier der EM in München kam, wo er ja wegen der großen Jungs von AC/DC im Olympiapark auf die Theresienwiese ausweichen musste, ist mir schleierhaft. Da wird er ja auch nichts anderes präsentiert haben. Definitiv ein Grund den Abend hier etwas zu verkürzen.

Und nun? Hat es sich gelohnt? Auf jeden Fall. Die Atmosphäre, die wirklich sehr gute Organisation, Vielseitigkeit des Programms und einige wirkliche Highlights machen Rock in Rio Lisboa 2024 zu einem tollen Event. Am Tag 1 waren schon ein paar Gigs, insbesondere Xutos & Pontapés und Peste & Sida, dabei für die allein es sich gelohnt hätte. Peste hatte ich vorab gar nicht auf dem Radar und beide Bands haben mich nachhaltig beeindruckt. Die Wahl des Veranstaltungsortes an Ufer des Tejo war exzellent. Ich weiß nicht, wie es vorher im Bela Vista Park gewesen ist, aber hier war es klasse. Und wenn Ed Sheeran nicht auftaucht, bin ich 2026 gern wieder dabei.

Und noch ein paar Tips für diejenigen, die vielleicht wissen wollen, was es mit den beiden Bands auf sich hat. Schaut euch doch bei Youtube mal folgende Videos an, vielleicht versteht ihr dann, was ich meine!

  • Minha Casinha – Xutos & Pontapés AO VIVO nos International Portuguese Music Awards
  • Xutos & Pontapés – Para Ti Maria (Ao Vivo no Pavilhão Atlântico)
  • À Minha Maneira – Xutos & Pontapés AO VIVO nos International Portuguese Music Awards
  • Peste & Sida – Sol da Caparica (Ao vivo no Festival O Sol da Caparica)
  • Peste & Sida – Sol da Caparica

Rock in Rio Lisboa

Seit mehr als 10 Jahren hab ich vor, mal dieses Festival zu besuchen. Aber irgendetwas kam immer dazwischen: unpassend es Line-Up, Band absagen, Corona. Aber diesmal war es mir egal. Ob mit anderen oder allein, da geht es jetzt mal hin, zum 20jährigen Rock in Rio Lisboa. Das Line-Up ist nicht Oberklasse aber solide. The Scorpions haben mich live noch nie überzeugt, Evanescence wecken Erwartungen, Ed Sheeran treibt jetzt nicht meine Erwartungen aber manchmal sind es ja auch die unbekannteren Acts, die so eine Veranstaltung zum Erlebnis machen. Richtige Erwartungen habe ich an Xutos & Pontapés, die berühmteste portugiesische Rockband, die sich hier seit 1978 eine Fanbasis aufgebaut haben, wie das bei uns die Toten Hosen schafften.

Unter diesen Vorzeichen geht es los, in die City oft Rock am Tejoufer.

Vor Ort bin ich zunächst überrascht: direkt hinter dem Eingang empfangen mich Jongleure, Clowns und Stelzenläufer. Neben diversen Werbeständen der Sponsoren befinden sich auf dem Gelände fünf Bühnen. Neben vier Programmbühnen noch eine der „School of Rock“, einer Art Nachwuchsakademie. Hier bleibe ich gleich mal hängen und lausche zwei Schüler-Cover-Bands die richtig guten Sound produzieren. Die Idee finde ich klasse. Starker Empfang!

Als erster Programm-Act starten Peste & Sida (übersetzt soviel wie „Pest & AIDS“), eine portugiesische Punkband, 1986 gegründet, 1996 aufgelöst und, wie ich nun finde, 2003 glücklicherweise wiedergegründet. Unter dem Motto „Rock gegen Faschismus“ bieten die Typen Punkrock vom Feinsten. So geht es also auch, denke ich beim Vergleich mit einer deutschen Ex-Punk-Band. Schade nur, dass ich mit meinen 20 gelernten portugiesischen Höflichkeitsvokabeln von den Texten nichts verstehe. Gelungener Opener, finde ich.

Direkt im Anschluss geht es an die Hauptbühne. Ich dachte zunächst, ich wäre am falschen Platz, als geschätzt 40 vornehm gedresste Menschen auf der Bühne Platz nahmen. Xutos & Pontapés haben sich Verstärkung durch das Portugiesische Philharmonieorchester mitgebracht. Die Kombination ist ja spätestens seit Metallicas S&M-Album nicht mehr neu, führt aber auch hier zu einer beeindruckenden Symbiose der Klänge. Xutos haben mit ihrer Musik bei mir die ohnehin vorhandenen Erwartungen noch deutlich übergriffen. Das war ganz weit vorn! Richtig guter Rock vor einem Mega-Publikum, dass bei jedem Song heftigst mitgeht. Ich kann mir vorstellen auch mal einen Portugaltermin an deren Tourplan zu orientieren.

An den Auftritt von Extreme hatte ich keine großen Erwartungen. Aber die Truppe aus Boston hat stark abgeliefert. Das Gitarrist Nuno Bettencourt geborener Portugiese ist, hat beim Publikum spürbar für besondere Zuneigung gesorgt. Was mich etwas störte war, dass er selbst seine Ansagen sichtbar vom Teleprompter ablas. Das tat der Bühnenleistung aber letztlich keinen Abbruch. Die Herren sind halt schon ewig im Business und präsentieren entsprechend professionell Hard-Stuff vom Feinsten. Starke Show. Kleiner Tipp: sind gerade auf Europa-Tour – lohnt sich!

Ebenso stark lieferte Evanescece ab. Die Kombi einer starken Mezzosopranistinnenstimme mit hartem Rock finde ich schon beeindruckend. Sängerin Amy Linn Lee ließ keinen Zweifel an ihrem Können aufkommen. Mit „Going under“, „My Immortal“ oder „Bring me to Life“ waren auf der 17er Setlist einige Klassiker vertreten. Evanescence war ein Grund, warum ich mir dieses Festival auf meinen Reiseplan gesetzt habe. Richtige Entscheidung!

Nach einer Jubiläumslightshow zu 20jährigen Rock in Rio Lisboa nebst Feuerwerk kam es zum Niedersachsentreffen. Die Scorpions und ich, das ist übrigens eine spezielle Geschichte. Ich hab die Band vier oder fünfmal gesehen und nie waren sie wirklich gut. Also neuer Versuch, 22 Uhr Hauptbühne. Ich fang mal mit dem positiven an: druckvoller Sound, das hab ich schon schlechter erlebt. Das zieht wirklich! Bester Mann auf dem Platz der Neu-Hannoveraner und Ex-Motörhead-Drummer Mikkey Dee. Lemmy hat ihn als „Best Drummer of the World“ bezeichnet und er hat viel Richtiges gesagt in seinem Leben! Aber auch Schenker, Jabs und Macivoda liefern richtig gut ab. Was also die Instrumentalabteilung angeht, passte das alles besser als ich es bisher erlebt hatte.

Klaus Meine und ich, das wird aber in diesem Leben aber sicher nichts mehr. Ich weiß nicht ob der Mann jemals in seiner Karriere sicher Töne getroffen hat, ich hab es allerdings noch nicht erlebt. Scorpions sind sicher ne super Studioband, live konnten sie mich noch nie überzeugen. Und bei allem Respekt, warum man sich, wenn man sich kaum noch bewegen kann, so etwas noch antut, verstehe ich nicht. Ich glaube die offizielle Abschieds-Tour der Scorpions war 2010. Man hätte es vielleicht dabei belassen sollen. Dennoch, dafür war es heute gut. Von den erlebten Konzerten wahrscheinlich Alles in Allem das beste.

Fazit Tag 1: Es hat sich gelohnt. Tolle Orga, vertretbare Preise auf dem Festivalgelände ausreichend kostenlose Wasserspender und ein Superprogramm und ein Ticketpreis für den man sonst kaum mehr ein Konzert angeboten bekommt. Ich freu mich, dass ich das gemacht habe und bin gespannt auf Tag 2. Nach einem Festival-Tag von 13 Uhr bis Mitternacht geht es nun ins Hotel.

Mal wieder Lissabon

Was gefällt mir eigentlich so an dieser Stadt? Klar, die Verbindung von Historie und Moderne ist sehr beeindruckend. Und wettermäßig gibt es auch einiges her. Aber gestern Abend bin ich mal durch ein paar Ecken gebummelt, die ich bisher nicht gestreift habe. Dabei ist mir mal wieder aufgefallen, was dieses Lissabon außer den berühmten Sehenswürdigkeiten prägt. Die unendlich vielen kleinen Shops und Boutiquen, die kleinen Bars, Kneipen und Restaurants machen einen Riesenunterschied zu unseren Cities. Klar, die großen Ketten findest Du hier auch, aber die Vielfalt der regionalen Angebote ist schon riesig.

Den ersten Abend begehe ich mit dem Eröffnungsspiel der Fußball-EM in einer der schönen Markthallen,vder am Campo de Ourique. Mal gut dass ich mir nicht für jedes Tor der deutschen Mannschaft ein Bier vorgenommen habe (hatte befürchtet, dass ich verdurste), ich hätte bei sechs Toren einen schwierigen Weg ins Hotel vor mir gehabt.

Last Days in Bangkok

So, die Zeit ist fast um. Die letzten beiden Tage verbringen wir in Bangkok. Zum einen wollen wir noch ein wenig die Shoppingmöglichkeiten nutzen, zum Anderen gönnen wir uns zum Abschluss noch zwei Nächte im Lebua Tower Hotel. Das Haus bot dem Hollywood-Blockbuster Hangover 2 einen Teil der Kulisse! Die Bar im 64. Stock wollen wir uns noch ansehen. Quartier beziehen wir im Stockwerk 58 des Towers.

Klasse Blick über einen großen Teil der Stadt. In der Bar trinken wir den vermutlich teuersten Cocktail unseres Lebens, den Ruf und den Ausblick lassen sie sich hier unverschämt fürstlich honorieren. Dass am Chayo Phraya aber an unserem letzten Abend extra für uns noch ein Feuerwerk stattfindet, ist natürlich klasse. Danke Bangkok!

Was bleibt nun im ersten Rückblick von dieser Reise.

Wir haben zwei Länder gesehen, in dem man uns mit wärmster Gastfreundschaft begenet ist.

Bangkok hinterlässt einen sehr zwiespältigen Eindruck. Einerseits tolle Sehenswürdigkeiten, prunkvolle Tempel, Shoppingmalls vom Feinsten und eine Flusslage, die jeder Stadt eintolles Gesicht verleiht. Andereseits ein Molloch, der im Verkehr fast erstickt und eine irre Schere zwischen arm und reich. Wieso teure 5-Sterne-Herbergen fsst vollständig von verarmten Gegenden umgeben sind, ist schon interessant. Andereseits wird die Armut so wenigstens gesehen.

Der Khao Yai Natioalpark war eines der vielen Highlights.Würden wir ihn wieder besuchen, ganz klar: ja!

Ayutthaya hat uns ebenfalls sehr beeindruckt. Wir haben ein wenig über das alte Siamreich gelernt und uns einfach den noch erhaltenen Bauwerken hingegeben.

Gleiches gilt natürlich auch für unseren Ausflug nach Kambodscha. Ich war sehr gespannt auf Angkor Wat. Diese Tempelanlagen sind viel beeindruckender als es TV Dokus überhaupt je vermitteln könnten. Hier haben wir aber auch nochmals mehr Armut gesehen, insbesondere der Besuch am Tonle-Sap-See war hier sehr ernüchternd. Ein positives Highlight war dagegen der Cambodian Circus, der sich eben auch als soziales Projekt versteht, der Kindern Perspektiven geben möchte.

Und zuletzt war die Entspannung auf Koh Chang eine prima Idee. Im Golf von Thailand bei Wassertemperaturen im klaren Wasser zu schwimmen, die hier eher in der Badewanne erreicht werden, hat schon etwas. Hier hat Thailand wirklich etwas zu bieten. Dass es auf der „Elefanteninsel“ nur zu touristischen Zwecken gehaltene Elefanten gibt, hinterlässt allerdings einen faden Beigeschmack.

Alles in allem eine gelungene Reise. Würden wir hier nochmal herkommen, wenn sich die Gelegenheit ergibt? Ganz klar: ja!

Ich hoffe, wir konnten Euch ein paar Eindrücke vermitteln.

Schnorchelausflug

Wir haben einen Schorchel Ausflug gebucht. Wir werden um 8:30 Uhr abgeholt und mit dem Kleinbus zum White Sand Beach gebracht. Dort werden wir mit einem Zubringerboot auf die Thaifun gebracht. Das Schiff ist nur halb besetzt und wir haben die Möglichkeit mit unseren Sonnen verbrannten Haut im Schatten zu bleiben. Das Schiff fährt Richtung Süden und es werden noch 2 weitere Gäste an Bord genommen.

Weiter geht es Richtung Süden und wir halten an einer kleinen Insel Kho Wai und können die Schnorchelausrüstung an einem kleinen Korallenriff ausprobieren.

Kurz danach gibt es ein leckeres opulentes Lunchbuffet, während wir weiter Richtun Kho Mak fahren. hier haben wir Gelegenheit an Strand zu fahren, oder zu Schwimmen oder an einem kleinen Riff zu Schnorcheln.

Weiter geht es Richtung einem größeren Korallenriff im Nationalpark gelegen. Unterwegs fängt unsere Tourleitung an mit den Gästen 4 Gewinnt, um frei Getränke zu spielen. Kein einziger Gast hat ein Getränk gewonnen.

Am Nationalpark angekommen können wir an dem Riff eine Stunde lang schnorcheln. Ehrlich, das ist der Hammer. Umringt von kleinen bunten Fischen vergeht die Zeit wie im Flug. Was für eine schöne Welt. Berühren laden sich die neugierigen Fische nicht, aber wenn man still hält kommen sie durchaus mal auf Tuchfühlung. Schade das wir Unterwasser keine Bilder machen konnten, um zu zeigen wie schön es ist, wenn die Fischschwärme mit 5 cm Abstand an einem vorbeiziehen.

Auf dem Rückweg werden wir mit kaffee, Keksen und Kuchen versorgt,,während fliegende Fische das Schiff überholen. Mit zahlreichen kleinen Tricks werden wir auf dem Rückweg unterhalten. Der Name ThaiFUN ist wirklich gut gewählt. Müde und bestens gelaunt werden wir kurz vor Sonnenuntergang ausgebootet und zum Hotel zurückgebracht.

Black Out

Die Überraschung des Abends, war der Black Out in unserem Ort, kurz nachdem wir unser Essen im Restaurant bestellt hatten. Die Geschäftigkeit, rund um Uns herum ging weiter und vom Kochen lässt sich ein Thailändernicht abhalten, nur weil der Strom ausfällt bzw. das Licht ausgeht.

Licht wird mit Handytaschenlampen und Kerzen improvisiert. Geschäft und Leben gehen weiter und erstaunlicherweise war der Fehler nach 1,5 Stunden behoben.

Khong Kai Beach, Kayakfahren und Bang Boa Pier

Der Tag beginnt mit einer kleinen Enttäuschung. Unsere gebuchte Seekayak Tour zu den Inseln fällt aus, weil der Guide eine Rückenverletzung hat.

Wir entscheiden uns für den Süden der Insel und mieten uns am Khong Kai Beach ein einfaches Kayak und trudeln die Küste entlang zum Wai Check Beach. Ein Strand der keinerlei Zufahrtsstrasse hat. Dort angekommen, werden wir mit einer schönen menschenleeren Lagune belohnt und sehen einen Adler über uns kreisen.

3 Stunden später sind wir sonnenverbrannt, komplett nass und abgekämpft zurück am Khong Kai Beach. Wir werden vom Kayakverleih für die lange Strecke bewundert und bekommen einen kleinen Rabatt.

Nach einer Pause mit kühlen Drinks besuchen wir den Bang Boa Pier. Ein ehemaliges Fischerdorf mit Pfahlbauten, daßsich zu einer überdachten Shopping Mall entwickelt hat. Hier halten wir uns nicht lange auf, sondern ziehen es vor im klimatisierten Bungalow unseren Sonnenbrand zu pflegen.

Kho Chang, Inselleben

Wir erreichen die Insel mit einem ziemlich klapprigen Seelenverkäufer, der hier als Autofähre durchgeht. Nach einer halbstündigen Fahrt in einem der Pick Up Taxis, das mehr als voll besetzt war erreichen wir das Garden Resort unser kleines Urlaubsparadies.

Der erste Eindruck von der Insel entlang der Strasse ist etwas enttäuschend. Restaurants, Bars, Coffeeshop und Souvenirladen drängeln sich entlang der vielbefahrenen Strasse, der es wie üblich an Bürgersteigen mangelt. Unser kleines Gaartenparadies liegt abseits vom Strand zur Insel gerichtet. Unser kleiner Bungalow mit Terrasse liegt 25 m vom Pool entfernt. Alle Dinge des täglichen Bedarfs wie Supermarkt, Restaurant, Bar, Wäscherei, Bekleidungsgeschäften, Motorrollerverleih, Massagesalon, Taxi und Touristeninfo befinden sich im Umkreis von 300 m, um das Hotel herum.

Die Touristen sind hier deutlich in der Überzahl und wir haben schon lange nicht mehr soviel Deutsch gehört und viele Restaurants bieten europäisches, mexikanisches oder amerikanisches Essen an.

Wir beschließen an den 300 m entfernten Strand zu gehen. Das erste was uns begegnet sind zwei Elefanten, die hier normalerweise nicht her gehören. Sie werden, zu touristischen Zwecken, unter nicht allzu artgerechten Bedingungen gehalten. Gegen Abend dürfen die Tiere manchmal im Wasser am Strand planschen. Am Strand gönnen wir uns bei einem wunderbaren Sonnenuntergang am Golf von Thailand einen Willkommenscocktail für unseren Inselurlaub.

Den nächsten Tag starten wir entspannt mit der Besichtigung des Klong Plu Wasserfalls. Er liegt geschützt im Nationalpark und Touristen müssen für den Eintritt einen kleinen Obulus entrichten. Wir haben nur 600 m Dschungelpfad bis zum Wasserfall, aber puh, bei der schwülen Hitze, sind wir froh anzukommen bevor uns der Hitzschlag ereilt.

Im Flachwasser erwarten und Fische, die geduldig auf Stillstand warten, bevor sie unsere Haut an Füßen und Waden putzen. Das tiefe Wasser ist herrlich kühl und erfrischend.

Nach unserem Halbtagesausflug erholen wir uns, bevor wir den Tag mit Schwimmen im Golf von Thailand bei Sonnenuntergang und leckeren Fischessen ausklingen lassen.

Trat City

Wir sind zwar reif für die Insel, aber bevor wir zur Insel Kho Chang im Distrikt Trat übersetzen, machen wir noch einen Stop in der City Trat. Wir erreichen Trat mit einer Propellermaschine ATR72 von Bangkok Airlines und einem Taxi.

Unser kleines feines Hotel liegt 1,5 km vom Centrum der Kleinstadt entfernt direkt am See. Mit den sehr klapprigen Fahrrädern des Hotels umrunden wir am nächsten Morgen den Sa Sisiat und beobachten hübsche Vögel und eine Schlange.

Danach ist Sightseeing von zwei Tempeln einer Markthalle, und dem botanischen Garten angesagt. Die Kleinstadt ist touristisch etwas langweilig und es gibt eine Menge leerstehender Gebäude. Die Preise sind etwa 30% niedriger als in Bangkok. Da uns noch der ganze Nachmittag bleibt, genießen wir eine Fußreflexzonenmassage und trudeln mit den klapprigen Fahrrädern zum Hotel zurück.

Wir stoßen auf ein hochmodernes Restaurant, das gerade erst im November eröffnet wurde und kommen mit der Besitzerin ins Gespräch. Die Corona Zeit hat viele junge Leute aus Bangkok wieder nach Trat zurück gespült. Da es keine Bibliothek oder Plätze für junge Leute in Trat gibt, hat sie nicht nur das Restaurant geschaffen, sondern einen hochmodernen stylischen Coworking Space mit Konferenzräumen, Bibliothek und Raum für Events bzw. Konzerte. Sie hofft, dass eine Brücke nach Kho Chang gebaut wird und damit die Ökonomie der Stadt belebt wird und der Ort attraktiver für die jungen Einheimischen wird.

Kurz vor Sonnenuntergang sinken die Temperaturen. Der Uferweg belebt sich mit Spaziergängern, Joggern und Radfahrern die den farbenprächtigen Sonnenuntergang genießen. Wir lassen den Tag im Pool ausklingen und freuen und auf die Insel.

Kompong Phluk am Tonle-Sap-See

Letzter Tag in Kambodscha und uns fällt die Wahl unseres letzten Ausflugszieles schwer. Wasserfälle im Kullen Nationalpark, Elephant Sanctuary oder Schwimmende Dörfer am größten Süsswassersee Asiens besichtigen? Wohl wissend, daß wir uns in einem der ärmsten Länder Asiens befinden, informieren wir uns über nachhaltigen und fairen Tourismus zu den schwimmenden Dörfern (bei diesen Touren verbleibt mehr von unserem Geld im Dorf.) Leider sind wir zu spät dran und können die Tour nicht mehr buchen.

Wir entscheiden uns für eine Standard Touristen Tour mit Sunset auf dem Tonle-Sap-See. Damit bleibt uns noch Zeit, um echten Kampot Pfeffer zu kaufen. Auf den Märkten wird oft der preiswertere Indochina Pfeffer als echter Kampot Pfeffer verkauft. Da ist Vorsicht geboten, denn wer weiß schon wo der Pfeffer wächst.

Unsere Sunset Tour startet, um 13:30 Uhr. wir werden mit einem Mini Bus vom Hotel abgeholt, der seine besten Tage in den 50er oder 60er Jahren hatte. Trotzdem, mit Klimaanlage im Vergleich zum Tuk-Tuk deutlich komfortabler und dies vor allem auf den nicht asphaltierten Strassen über die es zu dem schwimmenden Dorf Kompong Phluk geht. Der Ausflug ist minutiös durch geplant. Pipistop 10 Min, neben der Primary School mit Spendenbox für die Schule. Umstieg am Bootsanleger auf das große Flachboot.

Weiter geht es zum Dorf über den engkurvigen Fluss unter dem ohrenbetäubenden Lärm der Dieselmotoren. 25 Min Stop und Aufenthalt im Dorf in Begleitung fliegender Händler für Hefte und Stifte für die Schulkinder.

Und ja klar, wir sind jetzt in der Trockenzeit durch das schwimmende Dorf gelaufen. Bei 7-8 Meter Wasserstandsunterschied zwischen der Regenzeit und Trockenzeit müssen wir gerade jetzt die Köpfe ganz schön in den Nacken legen.

Und schon geht es zurück auf das Boot, um den Fluss noch etwas weiter runter, auf ein kleines Boot umzusteigen. Die kleinen Boote werden von Frauen aus dem Dorf gerudert und es geht für 30 Min in den Mangrovenwald. Die 12 USD für diesen Trip müssen extra bezahlt werde und ich hoffe die junge Frau bekommt möglichst viel davon ab.

Ausgestiegen wird am Multifunktionshausboot mit Restaurant, Souvenirshop und Krokodilzucht. Wir verzichten auf das Essen, da wir bezweifeln, dass es zum Hausboot eine Frischwasserzuleitung gibt. Die Bewohner hier leben ja zwischen Tradition und Moderne. Es gibt eine magere Stromleitung für Strassenlichter, die Schule und den Tempel. Private Haushalte versorgen sich über Solarpaneele mit Strom und man sieht auf fast jedem Dach eine Fernsehantenne. Die Netzabdeckung ist sehr gut, selbst auf dem See in einiger Entfernung zum Ufer haben wir noch guten Empfang. Fischfang und Tourismus sind die Haupterwerbsquellen der Dorfbewohner die wie seit Hunderten von Jahren ihr Wasser dem Fluß entnehmen. Zum Waschen, Kochen, Duschen, Geschirrspülen und für die Toilette. Natürlich landet das Abwasser wieder ungeklärt im Fluss. Das Wasser ist schlammig und braun, was grundsätzlich keine Frage der Gewässerqualität ist. Aber bei dem Plastikmüll rundum uns herum im Wasser und an den Ufern sowie der Gestank der Dieselabgase vergeht uns der Appetit eh.

Die Krokodilzucht ist ein grausigen Beispiel von nicht artgerechter Haltung. die Krokodile, die dort nicht beheimatet sind, werden auf engem Raum zum Schlachten gezüchtet. Einige Ausländer zahlen für gegrilltes Krokodilsfleisch wohl gutes Geld, dafür werden die Tiere gezüchtet. Klar, dass man dort Gürtel und Portmonnaies aus Krokodilleder erwerben kann.

Nach 45 Min auf dem Multifunktionshausboot, heißt es wieder einsteigen im Boot und wir fahren rund 10 Min auf den See hinaus. nach einer kurzen Beschreibung des Tonle-Sap-See, beginnt der Tourguide mit der Werbung für eine andere Tour in den Kullen Nationalpark und warum ausgerechnet sein Unternehmen die besten Touren anbietet.

Trotz allem genießen wir den Sonnenuntergang auf der riesigen Wasserfläche, die von ein paar kleineren Fischerbooten durchzogen ist. Was für eine Romantik. Mit der schnell einsetzenden Dunkelheit kehrt das Boot, ebenso wie die anderen 20 bis 30 Boote in unterschiedlichen Größen, mit lauten qualmenden Dieselmotoren zum Fluss und dem Anleger zurück. hier warten schon die Busse, Taxis und Tuk-Tuks, um die Touristen schnellstmöglich nach Siam Reap zurückzubringen.

Fazit der Tour, ich würde sie so nie wider mitmachen und hoffe es gelingt ein Spaghat zwischen modernem Leben, nachhaltigem Tourismus und traditionellen Lebensweisen. Auf der anderen Seite, bin ich froh die Bilder von den lachenden Kindern, den Fischern im Fluss, den klapprigen Flachbooten, den rudernden Frauen, den Menschen, die sich oder das Geschirr im Fluss waschen, den Pfahlbauten, dem allgegenwärtigen Plastikmüll mitzunehmen.

In manchen Situationen ist es für mich nicht ganz klar, ob die Touristen stören oder ob sich die Einheimischen über die komischen Verhaltensweisen von Touristen amüsieren.

Phare, der kambodianische Zirkus

Fantastische Unterhaltung auf höchstem Niveau. Ein wunderbar lebendiger Ausklang eines langen Tempeltages.

Siam Reap hat eine ausgedehnte Kneipen und Streetfoodmarket Szene. Die ganze Nacht kann mit Shopping, Essen, Trinken und Massagen verbracht werden. Wer etwas traditioneller Kultur mag kann sich den Traditionellenen Aspara Tanz anschauen. Die Tänzerinnen werden 6 Jahre lang ausgebildet, bevor sie auf die Bühne dürfen; den jeder Fingerzeig muss beherrscht werden. Bei dieser tausend Jahre alten Tanzkultur hat jede einzelne Handhatung eine eigene Bedeutung. Zahlreiche Tempel in Angkor Wat sind mit Abbildungen dieser schönen Tänzerinnen geschmückt. Eine sehr diszipliniert Kunst.

Uns lockt es mehr in den Phare Zirkus. Ein Projekt mit denen jungen Menschen eine Zukunftsperspektive vermittelt werden soll. Die ehemalige Zirkusschule bietet mittlerweile kostenlose Ausbildung in darstellende und bildenden Künsten an. Die Vorstellung dient dazu, die Schule zu finanzieren und den Artisten Arbeitsplätze zu bieten.

Und, die Vorstellung war fantastisch! Wir erreichen das Gelände gegen 18:30 Uhr und versorgen uns an den dortigen Streetfoodständen mit einen leckeren Dinner. Um 19:00 Uhr gibt es eine Pre Show mit ausgewählten Schülern. Ab 19:30 Uhr darf man das Zelt betreten und wird zu seinem Platz geführt. Um 20:00 Uhr beginnt eine atemberaubende akrobatische Vorstellung mit Szenen zum Thema „Same, same but Different“. Mit viel Humor wird gezeigt wie die Einheimischen die Touristen erleben. Eine so mitreißende humorvolle und dynamische Show habe ich schon lange nicht mehr erlebt.

Egal welches Stück gerade gespielt wird; Der Zirkusbesuch ist ein absolutes Kulturhighlight und unbedingten „MUSS“ in Siam Reap.